Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.
Besuch an der École d’humanité in Hasliberg (29.2.08) - Privatschule
 
 
Begrüssung mit Kaffee im Lehrerstübli
 
Anschl. um 9.50 begeben wir uns in den sogenannten Konvent, wo etwa 50 Erwachsene in einem Innen- und Aussenkreis sitzen. (diese Erwachsenen haben oft drei Funktionen zugleich: LP, Hausfamilienväter und –mütter und Tutoren(Lernbegleiter/Götti))
Im Konvent werden Absenzen gemeldet, wichtige Inos durchgegeben und u.a. wird das Verhalten eines Mädchens ausführlich besprochen. à grosse Disziplin
Neben uns sitzt ein Dolmetscher, der alles ins Englische übersetzt à eine internationale Privatschule!
 
Philipp,ein Schüler im 10. Schuljahr nimmt mich mit in seine 2 folgenden Unterrichtslektionen
 
Mathe und anschl. Staatskunde
 
In der Mathe ist ein sehr familiärer Rahmen (5 Sch.), es geht etwas zögerlich (zu joviale Gesprächskultur) vorwärts – vom Lehrer (Dill) habe ich einen sehr guten Eindruck. (es hat 1 -2 Schüler, die immer wieder Zwischenbemerkungen machen und einmal gibt’s auch eine kleine Auseinadersetzung zwischen 2 Schülern – Viele haben ihr Werkzeug zur Geometrie nicht dabei! (9./10. Schuljahr)
Thema: Schaltjahr und Kreis
 
Staatskunde (2 Lehrpersonen und 8 Sch. à 3 Sch. sind 1Jahr, 3 Sch. sind 2 Jahre, 1Sch. ist 3 Jahre und 1 Sch. ist 6 Jahre hier à 6 Jahre ist eher eine Ausnahme):
Der Begriff Konkordanz wird beleuchtet (Hausaufgabe(text lesen) haben die meisten nicht gelöst.
à Arbeit mit Glossar (Sch. schreiben in eigenen Worten zu den einzelnen Begriffen, was sie darunter verstehen)
à Zeitung lesen, gehört dazu (Es liegen diverse Zeitungen da, die die Sch. zwischendurch lesen) à hoffentlich nicht nur den Sportteil
Ein amerikanischer Student ist sehr interessiert und engagiert, die andern zum Teil sehr mässig (9./10. Schuljahr)
Bearbeitung weitererTexte und Aussagen zur Konkordanz – Rhythmus zwischen Frontal- und Einzelarbeit (eher frontal) anschl. schauen die Sch. ein Teil eines älteren Films, in dem der Bundesrat und seine Arbeit vorgestellt wird. (eher mässig interessiert)
 
Das Mittagessen wir gemeinsam eingenommen – am Freitag in der Fastenzeit gibt es eine Gruppe die nur einfache Kost zu sich nimmt (in einem anderen Essraum) – Die „Familien“ sitzen Tischweise zusammen. Im Gespräch mit einer neu angestellten Mathelehrerin aus Deutschland, erfahre ich wie auch schwächere Schüler hier sehr individuell begleitet werden.
Während dem Essen wird der Gong geschlagen und dann ist einige Minuten Schweigen, was auch von allen eingehalten wird.
 
Im anschliessenden Gespräch in der Bibliothek ( sehr gemütlicher Raum ) erzählen die Sch.(Sassia, Philipp und Ursina) etwas mehr über sich und ihr Leben an der École.
 
 
Den beiden Mädchen gefällt es hier sehr gut, sie sind auch leistungswillig und vor allem sprachlich haben sie sehr viel profitiert, ihnen gefällt auch der Einbezug der Sch. (Schülerrat à Vertrauensrat...), die familiäre Atmosphäre, dass sie so sein können, wie sie sind.
Die strengen Regeln (Handy, Mp3, Labtop dürfen nur sehr eingeschränkt gebraucht werden) finden sie gut auch wenn es anfänglich gewöhnungsbedürftig war. à nichts, wo man sich drin verflüchten kann. Für den Verzicht haben wir viel mehr bekommen (Gespräche ... àVermutung, dass manche Burschen das Ganze nicht gleich toll finden) à Philipp bestätigt das. Er ist von der École nicht so toll überzeugt, hat aber in dieser Zeit eine Lehrstelle als Informatiker bekommen. 
Ursina hat ab und zu Heimweh, aber auch umgekehrt, Zuhause fühl sie sich manchmal mehr allein, hier ist immer wer da, mit dem man schwatzen, austauschen kann. (Tee trinken mit Familienoberhaupt)
 
Unterricht:
-          Unterrichtsthemen werden mit Sch. fragend erarbeitet und teilweise von Sch. gewählt.
-          Wer 3 mal die Hausaufgaben nicht gemacht hat, bringt einen Kuchen.
-          Der Tutor coacht bis zu 11 Sch. – je nach Phase werden dann Einzelne etwas intensiver begleitet (gecoacht)
-          Wichtig ist auch die tägliche Befindlichkeitsrunde: Zeit um inneren Computer einzustellen (sens le succes) , und auch den Körper zu spüren
-          Die Schule ist in Sprachen (englisch und deutsch) gruppiert
-          Sprachkompetenz durch informellen Kontakt (mit der Zeit denkt man englisch)
 
 
 
 
Kernaussagen der Sch.
 
 
 Jeder Tag ist einmalig
 
 Man kann so sein, wie man ist
 
Normen fallen weg, man kann ehrlich sein
 
Prozess ist wichtig
 
Lernen nicht allein im Kopf, sondern mit Herz und Händen 
 
natürliche Intelligenz
 
 
 
 
Reformpädagogik
 
Mit Martin (Geheeb –Biograph) hatten wir ein Stelldichein im altehrwürdigen Geheeb-Zimmer – Ein echtes Studierzimmer, immer noch so eingerichtet wie zu Geheebs Zeiten.
 
 
Mit ihm gingen wir zurück in die Geschichte – und erhielten auch kurz einen Einblick auf die Alternativen Schulen in der CH heute à Martin hat ein entsprechendes Netzwerk mitbegründet.
 
Geschichtlicher Rückblick:
 
Geheeb hatte seine Wurzeln in der Landerziehungsheimbewegung und gründete selber eine Heimschule im Odenwald à existiert heute noch
Die grösste Blüte hatte diese Reformschulen zwischen 1920 und 1925.
1934 ist er in die CH gekommen (Nazireich hat ihm nicht entsprochen, er war aber nicht ein besonders politischer Mensch)
In der Schweiz hat er zuerst mit Flüchtlingskindern gearbeitet und später im Hasliberg die École d’humanité gegründet. (Er stand auch in Konkurrenz zu andern Privatschulen und war gar nicht so willkommen)
 
 
In den Jahren 1974 – 1984 war Ruth Cohn aktiv dabei und hat mit TZT auch neue pädagogische Akzente gesetzt  Wichtiger Aspekt war u.a. hier: Ihr Lehrperson sollt auch für euch selber da sein.
 
Im letzten Jahr gab es einige Lehrpersonen die die Schule verlassen haben – allmählich bahnt sich ein Generationenwechsel an – wo gelebt wird, gibt’s immer Interessenkonflikte – Konflikte bringen immer wieder auch Entwicklung
 
 
 
Zu den Alternativen Schulen Schweiz:
 
Gemeinsamkeiten:
 Schule der Vielfalt  Kinder, Eltern und Lehrpersonen gemeinsam – es gibt analog der Vielfalt, viele mögliche Modelle(Schulen) – Es gibt viele Wege und individuelle Schulformen  das Uneinheitliche ist das Gemeinsame  jede „Schule“ muss selber denken
 
 

Hier entsteht die Seite"ecole humanité"

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.